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Re: Was soll die Diskutiererei!



In article <B74CB70D1C33D311B0FD00805F9F914D0F705B_bEi_london.privatenet>, you wrote:
>Hallo, Michael!
>
>Um gemeinsam fuer eine gemeinsame Sache zu kaempfen, muss man aber meiner
>Meinung erstmal darueber diskutieren und die verschiedenen Ansichten in
>Betracht ziehen.  Ausserdem, denke ich, ist es nicht besonders hilfreich,
>wenn wir uns an denjenigen orientieren, die schlechter dran sind als wir
>(oder eine Gruppe unter uns).  Damit tun wir niemandem etwas gutes.
>Vorurteile abbauen und die Situation z.B. im Bereich Arbeitsfindung zu
>verbessern erreichen wir nicht, wenn wir so vorsichtig sind, dass wir nicht
>auffallen.  Das hilft auch dem Blindengeld nicht.  Ich habe das Gefuehl, dass
>so viele von Euch den Eindruck haben: "Wenn ich fuer verbesserte Bedingungen
>kaempfe, verliere ich womoeglich mein Blindengeld".

Hallo Anne,

das sehe ich genauso. Natuerlich ist es durchaus denkbar, dass wir trotz
dieser Einstellung im Einzelfall Zugestaendnisse machen muessen. Wann das
notwendig ist, haengt von der Position ab, die wir oder unsere Interessen-
gruppen in Verhandlungen haben. Ich habe so etwas selbst mal in Hamburg
erlebt. Dort gab es vor einiger Zeit Wirbel, weil die Stadt zwar nicht 
das Blindengeld kuerzen, aber dafuer das Blindengeld auf im Einzelfall erhal-
tenes Pflegegeld bei gleichzeitiger Pflegevbeduerftigkeit anrechnen wollte.
Vielen von uns wurde geraten, gegen diese Aenderung keinen Widerspruch 
einzulegen. Ein Widerspruch wurde nur in Ausnahmefaellen empfohlen.
Begruendung: Offensichtlich gefuehrte Verhandlungen des oertlichen Blinden-
und Sehbehindertenvereins, die offenbar erreicht haben, dass das Blindengeld
nicht gekuerzt worden ist. Grundsaetzlich war uns freigestellt worden, trotz
den anderslautenden Empfehlung doch Widerspruch einzulegen. Diese Verfah-
rensweise halte ich in diesem konkreten Einzelfall fuer richtig, weil der
Verhandlungsstand dies zuliess. Ob das so ist, ist aber in der Regel alles
andere als eindeutig. Daher wuerde ich diese Verfahrensweise nie empfehlen,
ohne die konkrete Situation genau zu kennen. Ich hatte damals selbst mit
dem Gedanken gespielt, Widerspruch einzulegen, habe nach einigen Telefonaten
aber bewusst verzichtet.

Gruss

Jens-Uwe