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mp3-cd-player




Hallo zusammen.

Endlich wurde auf der IFA der langersehnte MP|-CD-Player
vorgestellt. Es ist ein Tischgeraet, 19-Zoll-Groesse, vergleichbar
einem herkoemmlichen stationaeren CD-Player. TERRATEC stellte
diesen Prototyp vor. Der Beschreibung nach duerfte unter dem
Gehaeusedeckel mindestens die Intelligenz eines Pentiums stecken.
Und was das Teil kann, sieht nach einem abgespeckten
Windows-95-Betriebssystem aus. So hat dieser Player eine
geregelte Ordnerverwaltung. Einer Playliste kann man Titel mit
langen Dateinamen mitgeben, anhand derer mittels Menue oder
Suchfunktion jeder gewuenschte Titel angesprungen werden kann. Man
stelle sich vor: Eine MP3-CD fast die Kapazitaet von 11
herkoemmlichen CDs. Umgerechnet kommt man im qualitativ
akzeptablen Stereobetrieb auf eine Spiellaenge von ca. 13,5
Stunden. Eine stinknormale CD laeuft hingegen maximal nur 75
Minuten. Whow! Das ist schon ein tolles Medium fuer die
Superparty! Aber nicht nur Party-Freaks duerften an solch einer
Kiste interessiert sein. Auch fuer Hoerbuch- und
Hoerspiel-Konsumenten tun sich unendliche Raeume auf. Das gibt
Hoffnung, endlich von den sich ewig verheddernden und reissenden
Compact-Cassetten runterzukommen. CDs sind einfacher zu
handhaben. Und wenn ich mir die Spielzeit einer MP3-CD
vergegenwaertige (in MOno verdoppelt sie sich auf 27 Stunden), so
koennte man schon einen ausgewachsenen Romanschinken darauf
unterbringen. Der Prototyp von TERRATEC wurde im uebrigen noch um
eine Festplatte von einigen Giga-Byts erweitert. Das versetzt den
Anwender in die Lage, sich den Inhalt mehrerer MP3-CDs darauf zu
bunkern. Ergo, etliche Stunden mehr Mega-Hoervergnuegen.

Fuer diejenigen unter uns, die bereits in der Lage sind, MP3-CDs
selbst zu brennen, duerfte das Geraet (ich vergass zu erwaehnen, dass
es auch normale CDs abspielen kann,) endlich der Durchbruch zum
eigenen Tonarchiv sein, aus dem man auch nach abgeschaltetem
Rechner noch schoepfen kann. Die andern werden wohl warten muessen,
bis unsere Hoerbuechereien auf die neue Schiene einschwenken und
ihr Archiv (vorerst wohl parallel) mit diesem neuen Medium
ausruesten.

Manch einer fragt sich jetzt mit Recht: Wie steht es mit der
Bedienbarkeit fuer uns, die wir KEINEN Sehrest mehr haben? Wie
koennen wir Einstellungen vornehmen, ohne das Display abzulesen?
Das ist genau der Punkt, den ich hier zur Diskussion stellen
moechte. Ich erwaehnte bereits, dass ein hochwertiger Prozessor in
dem Geraet vorhanden ist. Elektronik nimmt heutzutage sehr wenig
Raum ein. In den meisten Faellen ist unter dem Deckel ein haufen
leerer Luft. Was waere einfacher, als dass ein findiger
Hilfsmittelhersteller (z.B. Frank Audiodata - Herr Weinbrecht
liest ja mit) hier eine Minimal-Sprachausgabe eingbaut, mit der
Funktionen des Geraetes sowie die Displayanzeige hoerbar wuerden.
Ich schaetze, damit wuerde ein gut Werk an uns getan. Und verdienen
liesse sich an solch einem Geraet sicher einiges, wenn nach und
nach die Hoerbuechereien mit ihren Legionen von Hoerern hinzukommen.

Soweit mein Abstecher in die spekulative Zukunft. Ich jedenfalls
freu mich schon auf das MP3-Zeitalter. Hoffentlich dauert es
nicht mehr lange, bis die ersten geraete am Markt sind und die
Anschaffungskosten zivile Groessenordnungen erreichen.

Ciao, Johannes Weidner

 * Das Denken ist dem Menschen zumutbar.

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