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Re: =?ISO-8859-1?Q?Re:_Schon_gemerkt?_-_wieder_ein___R=B3ckschritt?=




Hi Jens,

Du hast heute, am 13.06.99 einiges zum Thema "schon gemerkt? - wieder 
ein Rueckschritt?" eine Menge geschrieben. An sich halte ich sowohl
Deine Aussage als auch die Aussage von Torsten fuer sich genommen fuer 
einseitig. Sicher hast Du recht: So lange wir noch etwas bewegen 
koennen, waere es "Selbstmord", etwas mitzutragen und mitzumachen, was 
nicht nur uns, sondern auch sehenden Anwendern das Leben 
schwermachen kann. Dein Argument mit dem Bundestag und dem WDR finde ich 
im Prinzip gut. Grund fuer diese positive Entwicklung koennte aber auch 
sein, dass sich eine ganz bestimmte Anwender- und Interessengruppe von 
Weblesern, die ohnehin aufgeschlossener ist, solche Angebote anguckt 
und ggf. finanziell foerdert. Sicher: Wenn ich gegenueber Sehenden, die 
die Problematik nicht kennen, argumentiere, wuerde ich dieses Thema auch 
ausreizen. Ich bin mir der Grenzen dieser Moeglichkeiten aber sehr 
bewusst. Viele Produkte - z.B. Handys - sind fuer uns aeusserst nuetzlich, 
werden aber nicht nur von Leuten benutzt, die der Meinung sind, 
optische verschoenerungen, die bis zur Aeusserlichkeit gehen, seien 
unwichtig. 

Die Frage ist nach allem: Wo ist die Grenze, ab der wir uns einer neuen
Technik gegenueber nicht mehr verschliessen duerfen? Bei Dos und Windows 
hatten wir diese Frage auch schon, und dort waren wir aus 
verschiedenen Gruenden der Meinung, dass wir uns gegenueber Windows 
nicht sperren sollten, zumal es dafuer Hilfsmittel gibt. Das mag im Fall
des WWW anders sein, und zwar aus den schon hier genannten Gruenden. 
Wenn ich an die Tendenz der Internetgestalter denke, immer mehr auf 
bildhafte Darstellung zu wechseln, denke ichhier ist ein Punkt erreicht, 
wo wir wirklich gegensteuern sollten. Das Sprichwort "Ein Bild sagt mehr 
als tausend Worte" kann sich irgendwannauch fuer Sehende in sein Gegenteil 
verkehren. Ich bin mir - wie gesagt - nur ueber die Grenze nicht im 
Klaren, ab der es fuer uns Blinde und Sehbehinderte sowie fuer 
Hilfsmittelhersteller mit den Integrationsmoeglichkeiten vorbei ist, so 
dass wir ausgegrenzt sind.

Aus diesem Grund versuche ich immer, festzustellen, ob eine fuer mich 
interessante Seite mit Lynx lesbar ist. Ist dies nicht der Fall, 
bekommt der Autor der Seite einen Kommentar per E-Mail. Umgekehrt 
habe ich auch schon Seiten gelobt, deren Outfit mir besonders gefiel. 
Schwerpunkt bbei den Kommentaren war immer das Produkt oder Thema um 
dass es auf der betreffenden Seite ging. 

Ich hoffe, diese Strategie nach dem Windowsumstieg auch weiterfahren 
zu koennen; denn ich denke, Lynx ist so gut, dass es auch viele von uns 
weiter benutzen, auch wenn andere - wie ich - versuchen werden, mit dem 
Windows Explorer und Netscape zu arbeiten.

Gruss

Jens-Uwe