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Re: =?ISO-8859-1?Q?Re:_Schon_gemerkt?_-_wieder_ein___R=B3ckschritt?=
- Subject: Re: =?ISO-8859-1?Q?Re:_Schon_gemerkt?_-_wieder_ein___R=B3ckschritt?=
- From: fr4a008_bEi_uni-hamburg.de (Jens-Uwe Voigt)
- Date: Tue, 13 Jul 1999 17:40:23 +0200
Hi Jens,
Du hast heute, am 13.06.99 einiges zum Thema "schon gemerkt? - wieder
ein Rueckschritt?" eine Menge geschrieben. An sich halte ich sowohl
Deine Aussage als auch die Aussage von Torsten fuer sich genommen fuer
einseitig. Sicher hast Du recht: So lange wir noch etwas bewegen
koennen, waere es "Selbstmord", etwas mitzutragen und mitzumachen, was
nicht nur uns, sondern auch sehenden Anwendern das Leben
schwermachen kann. Dein Argument mit dem Bundestag und dem WDR finde ich
im Prinzip gut. Grund fuer diese positive Entwicklung koennte aber auch
sein, dass sich eine ganz bestimmte Anwender- und Interessengruppe von
Weblesern, die ohnehin aufgeschlossener ist, solche Angebote anguckt
und ggf. finanziell foerdert. Sicher: Wenn ich gegenueber Sehenden, die
die Problematik nicht kennen, argumentiere, wuerde ich dieses Thema auch
ausreizen. Ich bin mir der Grenzen dieser Moeglichkeiten aber sehr
bewusst. Viele Produkte - z.B. Handys - sind fuer uns aeusserst nuetzlich,
werden aber nicht nur von Leuten benutzt, die der Meinung sind,
optische verschoenerungen, die bis zur Aeusserlichkeit gehen, seien
unwichtig.
Die Frage ist nach allem: Wo ist die Grenze, ab der wir uns einer neuen
Technik gegenueber nicht mehr verschliessen duerfen? Bei Dos und Windows
hatten wir diese Frage auch schon, und dort waren wir aus
verschiedenen Gruenden der Meinung, dass wir uns gegenueber Windows
nicht sperren sollten, zumal es dafuer Hilfsmittel gibt. Das mag im Fall
des WWW anders sein, und zwar aus den schon hier genannten Gruenden.
Wenn ich an die Tendenz der Internetgestalter denke, immer mehr auf
bildhafte Darstellung zu wechseln, denke ichhier ist ein Punkt erreicht,
wo wir wirklich gegensteuern sollten. Das Sprichwort "Ein Bild sagt mehr
als tausend Worte" kann sich irgendwannauch fuer Sehende in sein Gegenteil
verkehren. Ich bin mir - wie gesagt - nur ueber die Grenze nicht im
Klaren, ab der es fuer uns Blinde und Sehbehinderte sowie fuer
Hilfsmittelhersteller mit den Integrationsmoeglichkeiten vorbei ist, so
dass wir ausgegrenzt sind.
Aus diesem Grund versuche ich immer, festzustellen, ob eine fuer mich
interessante Seite mit Lynx lesbar ist. Ist dies nicht der Fall,
bekommt der Autor der Seite einen Kommentar per E-Mail. Umgekehrt
habe ich auch schon Seiten gelobt, deren Outfit mir besonders gefiel.
Schwerpunkt bbei den Kommentaren war immer das Produkt oder Thema um
dass es auf der betreffenden Seite ging.
Ich hoffe, diese Strategie nach dem Windowsumstieg auch weiterfahren
zu koennen; denn ich denke, Lynx ist so gut, dass es auch viele von uns
weiter benutzen, auch wenn andere - wie ich - versuchen werden, mit dem
Windows Explorer und Netscape zu arbeiten.
Gruss
Jens-Uwe