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Re: how to Install software



und nachdem man die Software installiert hat,
ruft man sogleich die Hotline an:

Hotlineologle
Wie schoen koennte das Leben sein: 
Da informiert man sich In PC Professio-
nell, welches die beste Hardware Ihrer Art 
ist, laesst sich von einer knall-
harten Schnaeppchen-Agentur den niedrigsten
Einkaufspreis von ganz Mitteleuropa 
vermitteln, stellt das geile Teil 
stolzgeschwellt zu Hause auf
- und dann streikt das gute Stueck. Ab jetzt 
haengt das gesamte Lebensglueck an einem 
hauchduennen Faedchen. Dieses heisst Hotline
und gehoert zu den grausamsten Erfindungen 
seit der Einkommensteuererklaerung.

Das virtuelle Vorzimmer
Wenn nach dem Waehlen der Nummer ein 
richtiger Mensch abhebt, ist es keine 
Hotline. Die beginnt mit einer mehr oder 
weniger erotischen Tonbandstimme, die da 
saegt: »Wenn Sie eine Frage zu unserem 
Firmenlogo haben, druecken Sie die 1. Wollen 
Sie unserem Vorstandsvorsitzenden zur 
Gehaltserhoehung gratulieren, druecken Sie 
die 2 ... « Am Ende solchen Gewaeschs wird 
umgeschaltet in die raue Wirklichkeit. Wenn 
eine deutlich knarzigere Stimme verkuendet, 
»Derzeit sind alle Serviceplaetze besetzt«, 
dann ist das ein Hinweis darauf, dass die 
Hotline aus nur einem Telefon besteht. 
Meldet die Stimme gar »Die voraussichtliche 
Wartezeit betraegt 10 Minuten«, koennen Sie 
getrost auflegen. Denn dann ist der Mensch 
an jenem einzigen Apparat zum Essen 
gegangen.

Der Hoffnungs-Simulator
Eine besonders perfide Technik setzen 
Hotlines in Stosszeiten ein: Ein leibhaftiger
Mensch meldet sich fast sofort (das sollte 
Sie bereits alarmieren!) und fragt nach 
Ihrer Telefonnummer, weil »die momentan 
ueberlasteten Hotline-Mitarbeiter dann in 
einer Pause gern zurueckrufen«. Geben Sie 
durch hysterisches Gelaechter zu verstehen, 
dass Sie Sinn fuer Humor haben. CallCenter-
Sklaven, die Pausen haben (pruust!), die 
zurueckrufen (kreisch!), und zwar gern 
(bieg!). Der Brueller! Ich warte heute noch 
auf die Rueckrufe eines guten Dutzends 
solcher kundenfreundlicher (kicher!) 
Vertroestungs-Lines.

Passkontrolle
Die groesste Angst jedes Hotline-Betreibers: 
dass sich Unbefugte Rat zu Hardware 
erschleichen, die sie gar nicht besitzen 
(als ob Menschen nichts Besseres zu tun 
haetten, als den ganzen Tag am Telefon auf 
das Ende der Pausenmusik zu hoffen). 
Deswegen erfolgt am Beginn des 
Beratungsgespraechs (falls es wirklich 
zustande kommt) die Nummern-Vernehmung. 
Beispieltext: »Bitte nennen Sie mir Ihre 
24-stellige sekundaere Hilfskundennummer. 
Sie steht nicht auf der Rechnung, sondern 
auf dem aussen am Paket angebrachten gruenen 
Zettel, den der UPS-Bote abgerissen und 
weggeworfen hat.«
Oder, etwas gemeiner: »Den aus 16 Buchstaben
und 20 Hexadezimalziffern bestehenden 
Berechtigungscode finden Sie auf der 
Innenseite des Festplattengehaeuses, bei 
dessen Oeffnen die Garantie erlischt und 
Sie radioaktiver Strahlung ausgesetzt 
werden. «

Der Handbuch-Vorleser
Nehmen wir an, Sie werden tatsaechlich eines 
Tages zu einem Menschen aus Fleisch und Blut
durchgestellt Dann koennen Sie aus dessen 
Verhalten erste Einblicke in den internen 
Aufbau der gegnerischen Linien gewinnen. 
Wenn er mit dem Satz einsteigt, »Haben Sie 
nicht im Handbuch auf Seite 214 gelesen 
... «, deutet das darauf hin, dass sich die 
Hardware-Ausstattung seines Hotline-
Arbeitsplatzes auf ein Telefon  und 
ebendieses Handbuch beschraenkt. Beginnt er 
dagegen mit einem vertrauten »Sie haben 
also so einen PC mit einer blau geriffelten 
Seitenwand«, dann liegt ihm sogar der 
Originalverkaufsprospekt vor.

Slang-Check
Als naechstes erfolgt die unerlaessliche 
Angleichung des Sprachlevels, eingeleitet 
mit dem jovialen Satz »Schildern Sie bitte 
Ihr Problem«. Wenn Sie in der Art antworten,
»Also wenn ich auf den ovalen lila Knopf 
vorne neben dem Schlitz mit dem Laempchen 
druecke ... «, schaltet Ihr Gegenueber auf 
den Beginners-Mode und kontert mit einem 
gedehnten »Haben Sie auch den Stromstecker, 
reingesteckt?« Beginnen Sie dagegen a la 
»Beim Softreset meldet das SCSIBios einen 
ID-Konflikt auf der internen Chain ... «, 
dann bekommen Sie zur Antwort: »Steht denn 
auch die 230-Volt-Power-Connection?«
 

Surrender! 
Achtung! Ab jetzt hilft nur Unterwuerfigkeit!
Lassen Sie sich geduldig die Garantieaus-
schlusserklaerung und die Strafgebuehren-
ordnung vorschreien, akzeptieren Sie den 
Eintrag ins firmeninterne Saboteursregister
und verpflichten Sie sich zu lebenslanger 
Markentreue. Dann erhoert der Folterknecht 
Ihr Winseln um einen klitzekleinen 
Ratschlag vielleicht und leitet Sie an 
einen Unteruntersklaven weiter. Der sitzt 
im tiefsten Keller, muss Tag und Nacht 
Computer zusammenschrauben - und hat den 
vollen Durchblick. Der letzte, den ich 
konsultieren durfte, sprach in breitem 
Thueringerisch die erloesende Botschaft: 
»Monnidor dungl? Do missense die AGP-Grofik
-Kodde rausdun un wiede feste nei-naggeln.« 
So war es dann auch. Na bitte! Hurra! PCs 
sind geil! Das Leben ist schoen! Ohne 
Hotlines waeren wir alle verloren! 

Werner Tiki Kuestenmacher ist stolzer 
Besitzer eines neuen PCs, dessen Marke und 
Hotline-Mitarbeiter er nicht nennen moechte. 
Als Vorsitzender des »Interessenverband der 
Hotline-Opfer« (in Gruendung)freut er sich 
aber auf Nachrichten von Leidensgenossen 
via tiki_bEi_compuserve.com.

3/2000 PC PROFESSIONELL 347

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