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Re: aus Encata 98
- Subject: Re: aus Encata 98
- From: "Christian Gerhardt" <8gerhard_bEi_informatik.uni-hamburg.de>
- Date: Thu, 10 Feb 2000 07:31:45 +0100
Hallo, Gerd, Bert, Holger, hallo Ihr alle!
Ist schon interessant, was andere Menschen ueber die Brailleschrift denken.
Noch viel interessanter ist es meiner Meinung nach allerdings, was Menschen
fuer ein Bild von der Brailleschrift erhalten, wenn sie unter dem besagten
Programm nach diesem Begriff suchen. Fuer den wissbegierigen Unwissenden gibt
es nun zwei Moeglichkeiten (mindestens). Zum einen koennte der Eindruck
entstehen, dass die Brailleschrift offenbar eine sehr alte Erfindung ist. In
welche zeitliche Epoche das Meisseln in Stein gehoert, weiss ich leider nicht.
Sichr ist aber, dass es zumindest, wenn es um grosse Steine und grosse Meissel
geht, sehr, sehr lange zurueck liegt. Wenn man an die Nanolitographie denkt,
dann gibt es das Meisseln in Stein offenbar immer noch, aber ob man Chips mit
Brailleschrift fuettert/beschreibt ist eine andere Sache. Man erhaelt also den
Eindruck, Louis Braille waere unter Umstaenden ein Zeitgenosse von Aristoteles
gewesen. Nicht das man damit ein Problem haben muss, doch wirft das Probleme
im gegebenen geschichtlichen "Wissen" auf. Eine weitere Moeglichkeit, die
vermutlich nur negativ eingestellte Menschen in Betracht ziehen wuerden waere
die, dass Menschen, welche die Brailleschrift verwenden, offenbar einen Hang
zur Umstaendlichkeit haben. Auch wenn fuer den stark sehbehinderten Menschen
oftmals einiges kompliziert ist, wird er es sich doch nicht selbst derartig
schwer machen, oder? Das ist aber die Frage, die sich ein Unwissender
stellen koennte :-). Vielleicht, und da spreche ich dann wieder gegebene
Vorurteile gegenueber blinden Menschen an, lieben eben diese Menschen Kunst
und da sie ja ohnehin nicht viel anderes tun koennen (Volksmund: blind=bloed,
allerdings nicht zu pauschalisieren), vertreiben sie ganz einfach ihre Zeit
damit, Nachrichten kunstvoll in Stein zu meisseln. Wer allerdings
zeitgenoessiche Satire mit einem Hauch mittelalterlichem Lebensgefuehl kennt
und zu schaetzen weiss, dem faellt bei dem Bild einer Person, die Nachrichten
in Stein meisselt, sofort der gute alte Detritus von der Scheibenwelt ein,
welcher zu der Antwort auf den gesuchten Begriff unter dem besagten Programm
vermutlich nur ein muedes: "Ich das gewusst..." uebrig gehabt haette. So und mit
diesen Worten schliesse ich...
Bis dann, sagt Christian
P.S.: Es ist moeglich, dass an der eien oder anderen Stelle ein :-) fehlt.
Nehmt es mir nicht uebel, denkt es Euch einfach. Ach, und uebrigens, wer
Detritus nicht kennt, er ist ein Troll, lebt auf der Scheibenwelt und gehoert
zur Stadtwache von Ankhmorporkh. Ich hoffe der Name der Stadt wurde hier
richtig nieder geschrieben.