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Kunstauge



Kunstauge mit zuckendem Lid

Ein kuenstliches Auge mit einem Lid, das im Tankt des anderen gesunden lids  
zu- und aufklappt, ist in Berlin entwickelt worden. Das Team leitete Prof.  
Juergen Bier, Direktor der klinik fuer Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie  
am Rudolf Virchow-Krankenhaus, das zum Universitaetsklinikum Charite ge- 
hoert.
Die Prothese wird Menschen eingepflanzt, die ein Auge wegen einer Tumoro-  
peration oder eines Unfalles verloren haben. Anders als die bisherigen  
starren prothesen ist die Neuentwicklung weitaus unauffaelliger. Der erste  
Prototyp wurde bereits einem Patienten implantiert.

Das kuenstliche auge besteht aus einem glaesernen Korpus, Braue und einem  
Lid aus Latex, in das Wimpern eingeklebt sind. Das lid ist per Zuseil mit  
einem winzigen elektromotor verbunden, der einschliesslich Batterie hinter  
dem Augapfel installiert wird. Der elektrische Impuls, der das gesunde Lid  
im Durchschnitt 28000 mal pro Tag zucken laesst, wird zur Steuerung des  
kuenstlichen Lids benutzt, so dass beide sich synchron bewegen.

Die Aerzte rechnen damit, dass in Berlin jaehrlich 2o Patienten mit der welt-  
weit ersten beweglichen Augenprothese versorgt werden koennen. In einem  
weiter entwickelten Modell soll sich auch der kuenstliche Augapfel bewe-  
gen.

aus Wirtschaftswoche Nr. 42 v. 08.10.98, Seite 146.
von Wolfgang Kempkens, Redaktion




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