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Erfahrungsbericht: Aktuelle Heftromane online lesen



Hallo Freunde,
zwar werden - zumindest in der FBlinu - nicht alle leser
Science-Fiction-Fans sein, und nicht jeder SF-Fan mag Perry Rhodan (PR),
aber das Projekt des PR-Verlages in Zusammenarbeit mit dem Web-Publisher
"Trilobit GmbH" ist doch ueber das spezielle Literaturangebot hinaus so
interessant, dass ich es hier vorstellen moechte:
Es geht darum aktuelle Buecher - hier: die aktuell jede Woche erscheinenden
Heftromane der PR-Serie - ueber das Internet in elektronischer Form zu
beziehen. Dabei wird das Auswaehlen des gewuenschten heftes, die Bezahlung und
die Lieferung per Internet bzw. Download durchgefuehrt. Dies ist kein
Angebot, welches sich speziell an Bline wendet, sondern fuer alle
Interessierten gedacht.
Angedacht wurde das Projekt anlaesslich des Jubilaeumsbandes 2000, seitdem sind
regelmaessig die aktuellen Romane im Netz zu erhalten. Aber schon einzelne
Romane des vorausgehenden Zyklus sind ueber den "Cosmos-Kiosk", so heisst das
Web-Angebot der "Trilobit-GmbH" online zu erstehen und downloadbar.
Was bislang immer von Verlagen als Hinderungsgrund fuer elektronische
Publikationen angefuehrt wurde, ist das Problem der Raubkopien. Dem wird hier
dadurch vorgebeugt, dass man zum Betrachten der downgeloadeten Buecher einen
speziellen Viewer, das Programm "Brainview", kostenlos von der Website des
"Kosmos-Kiosk" herunterladen muss. Nur in diesem Viewer koennen die einmal
bezahlten Hefte gelesen werden, er bietet zwar die Moeglichkeit, die Hefte in
Papierform auszudrucken, nicht aber, sie in ein allgemein lesbares
Dateiformat zu exportieren. "Brainview" verwaltet die Buchdateien und legt
sie in einem Format ab, dass nicht mit anderen Programmen lesbar ist.  Vor
jedem Aufruf eines Heftes muss man kurz online gehen, "Brainview" prueft dann
beim "Kosmos-Kiosk"-Server nach, ob man die Leserechte fuer dieses Heft
bereits erworben hat. Es soll, nach Auskunft von "Trilobit", spaeter moeglich
sein, die Leserechte auch lokal auf dem Rechner zu speichern, wenn die Frage
des Kopierschutzes geklaert ist - im Augenblick ist die Abpruefung online noch
unvermeidlich.
Nach diesen allgemeinen Hinweisen nun zur Praxis - ich bin naemlich
inzwischen - wieder - begeisterter PR-Leser - zuletzt hatte ich die Serie
intensiv vor meiner Erblindung gelesen.
Die "Kosmos-Kiosk"-Seiten
http://www.kosmoskiosk.de/frames.html
lassen sich mit dem Internet-Explorer 5.01 und JFW 3.31 problemlos lesen.
Zuerst muss man, wie gesagt, "Brainview", den "Buecher-Viewer", downloaden und
auf seinem Rechner installieren. Falls dieser den IE 5.0 oder hoeher findet,
richtet er sich als Plugin ein . Das hat den Vorteil, dass "Brainview" zur
Anzeige das Browsermodul des IE 5 nutzt - und das bedeutet, dass fuer JFW
Nutzer ab Version 3.31 hier ebenfalls wie im IE 5 der virtuelle Jaws-Cursor
zur Verfuegung steht, mit dem sich HTML-Dokumente genauso komfortabel lesen
lassen wie ein Text in einem Editor. Auch der automatische Vorlesemodus
funktioniert, man kann sich sein Heft also gemuetlich vorlesen lassen.
Wie gut das mit anderen Internet-Browser / Screenreader-Kombinationen
funktioniert, muesst ihr selber ausprobieren,
Nachdem man ein Buch im IE 5 auf der "Kosmos-Kiosk"-Seite durch anklicken
eines Links ausgewaehlt hat, oeffnet sich automatisch "Brainview" und
uebernimmt den Download und das Abspeichern der Buchdateien. Die Titelseite
wird dann im "Brainview"-Fenster angezeigt. Nun oeffnet man das
"Bestellen-Menue" und waehlt den Menuepunkt "Bezahlen" aus. Hier kann man mit
seiner Kreditkarte - z. Zt. nur Euro/Mastercard - direkt bezahlen - pro Heft
2,60 DM, soviel wie am Kiosk fuer die Schwarzdruckausgabe - oder aber mit
vorher gekauften "Braincheques", einer Art "prepaid-Version".
Nach dem Bezahlen holt man sich die Seitenrechte ueber das gleiche menue. Nun
erst ist das Abrufen der Seiten in "Brainview" freigeschaltet, und man kann
den gesamten Text lesen. Wenn man nun spaeter ein Heft wieder lesen moechte,
muss man nur noch auf "Seitenrechte holen" gehen, bezahlen muss man nicht
wieder - der Server stimmt sich mit "Brainview" darueber ab, dass man schon
bezahlt hatte und meldet dies an den Viewer zurueck.
Im Moment hat das System zwar noch einige "Kinderkrankheiten" - z.B. wie
schon erwaehnt, dass man sich vor jedem Lesen immer neu einloggen muss und dass
man gelegentlich ueber "Brainview" direkt keine Serververbindung zu
"Trilobit" bekommt und erst die Seite ueber den IE 5 aufrufen muss, um an die
Bestaetigung der Leserechte heranzukommen, ... aber es ist ein guter Anfang
und zumindest mit meiner Konfiguration problemlos fuer blinde Leute nutzbar.
Uebrigens zeigte man sich fuer meine Anliegen bei "Trilobit" sehr offen - wie
auch bei einem anderen Verlag, der sich speziell mit Science-Fiction und
Phantasy-Literatur befasst, dem HJB-Verlag
http://www.hjb-shop.de/.
Hier wird
auch darueber nachgedacht, ob man Online-Publikationen herausgeben will. Ich
habe mich dort als Tester angeboten, um es den Leuten zu ermoeglichen, auch
diese Angebote "blindentauglich" zu halten.
Hoffen wir, dass diese Beispiele auch bei anderen Verlagen Schule machen.
Irgendwie passt es aber ins Bild, dass gerade Verlage, die sich mit
SF-Literatur befassen, also Literatur, die Welten der Zukunft beschreibt,
hier als erste innovativ taetig werden - und es ist gut, dass fuer uns als
Blinde und Sehbehinderte anscheinend auch im 24. jahrhundert oder wo und
wann auch immer Platz ist.
Andreas
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