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MS Internet Explorer, erste Erfahrungen



es folgt ein Text, der etwa 70 Zeilen lang ist.
In diesem Text geht es nicht um den Internet Explorer, kurz MSIE, fuer
Windows 3.1. Nur MSIE fuer Win95 und NT hat eingebaute
Tastennavigation. Das bedeutet, man kann mit Tab, Shift Tab usw.
zwischen Links springen.
 
Microsoft hat waehrend der Entwicklung von MSIE 3 immer darauf
hingewiesen, dass in dieser neuen Version spezielle Features fuer Blinde
enthalten waeren: die Tastennavigation. Das klappt mit JAWS tatsaechlich
recht gut. Allerdings wird ein Umrahmugscursor (rectangle Focus)
verwendet. Damit JAWS diesen findet, musste von Henter-Joyce ein Makro
fuer MSIE geschrieben werden. Ohne dieses Makro waere MSIE mit JAWS
laengst nicht so zugaenglich. Mit diesem Umrahmungscursor werden wohl
auch die anderen Screenreader zu kaempfen haben.
 
Ftp: Im Ftp-Bereich klappt alles gut, ich druecke Tab, JAWS sagt den
Namen des naechsten Verzeichnises bzw. der naechsten Datei, auf der
Zeile steht der Eintrag mit Datum und Groesse.
 
Texteingabefelder: Wenn sich ein Prompt fuer ein Eingabefeld findet,
liest JAWS diesen mit vor. Es ist z. B. kein Problem, sich eine
Zugauskunft zu holen. Ich druecke Tab, JAWS sagt "von Eingabefeld", ich
schreibe "Hamburg". Ich druecke Tab, JAWS sagt "nach Eingabefeld", ich
schreibe Hamburg. Ich druecke Tab, JAWS sagt "Datum Eingabefeld". Halt,
ich habe bei nach auch Hamburg geschrieben. Ich druecke Shift-Tab, JAWS
sagt wieder "nach Eingabeffeld", ich verbessere meine Eingabe und
schreibe "Muenchen". Auf der Zeile steht der Prompt, gefolgt von einem
Dopelpunkt und danach der Cursor. Auch der Knopf zum Abschicken ist
leicht zu finden. Allerdings ist das Abspeichern von Tabellen als Text
nicht gerade eine der Staerken von MSIE. Zwischen den Spalten sind oft
keine Leerraeume. Das macht Lynx wesentlich besser.
 
Grafische Links: In Lynx findet man oft bei einem Verweis nur das Wort
[LINK], das bedeutet, dass kein Text fuer diesen Verweis angegeben
wurde, sondern nur ein Bild zur Verfuegung steht. In Lynx kann man in
der Statuszeile die zum Verweis gehoerdende Adresse lesen und aus ihr
oft entnehmen, wohin der Link fuehrt. In MSIE sagt JAWS bei so einem
Link "Grafik, Verknuepfung mit" Adresse. So z. B. auf der Homepage von
Radio Oestereich International http://www.ping.at/rai. Dort muss man
erstmal eine Sprache auswaehlen. Die Links enthalten keinen Text. JAWs
sagt dann etwa "Grafik, Verknuepfung mit grhome.htm" oder "Grafik,
Verknuepfung mit ukhome.htm". Daraus kann man schliessen, dass der
grhome-Link zu deutsch (german) und der ukhome-Link zu englisch fuehrt.
Mit der Sprachausgabe geht das sehr schnell. Auf der Brailezeile
erscheint standardmaessig allerdings nichts besonderes, wenn man auf
einen grafischen Verweis kommt. Man muss die Zeile wohl in den
Strukturmodus schalten, um auf ihr das, was die Sprachausgabe sagt, zu
lesen.
 
Frames: MSIE hat Tastenkombinationen zum Hin- und Herschalten
zwischen Frames. Das funktioniert aber laengst nicht so gut, wie bei
Lynx. Mit der Hamburger Morgenpost (www.mopo.de) kam ich ja noch
einigermassen zurecht. Wenn ich in ein bestimmtes Fenster wollte, z.
B. um einen Artikel mit Pagedown weiterzulesen, klickte ich einfach
ein zwei mal dort 'rein, und der Focus sprang zu diesem Fenster. Aber
bei der Frankfurter Rundschau (www.fr-aktuell.de) hoerte es dann ganz
auf. Die haben einfach zu viele Frames, da kommt man wirklich nur mit
Lynx zurecht.
 
Fazid: MSIE laesst sich von Blinden wesenltich besser bedienen als
Netscape. JAWS arbeitet gut mit MSIE zusammen, Window Eyes sagt z. B.
nichts, wenn man zu einem grafischen Verweis gelangt. Fuer
Sprachausgabenbenutzer ist MSIE bei vielen Seiten vielleicht sogar
angenehmer zu benutzen als Lynx. Aber Lynx macht Webseiten immer noch
bei weitem am besten fuer Blinde zugaenglich.
 
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