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Re: Wahrnehmungs- und Vorstellungswelten von Blinden



Hallo Joachim,
Du hattest am Mo, dem 11.05.98 geschrieben:

> Hallo allerseits,
> Christine, eine Schuelerin aus 11. Jahrgang,  beschaeftigt sich zur Zei
t m
> it dem o.g. Thema.
>
> In einem Artikel aus "Spektrum der Wissenschaft" 3/19.97 erlaeutert Joh
n M
> . Kennedy:
> "Blinde abstrahieren in vieler Weise aehnlich wie Sehende, wenn sie Obj
ekt
> e zweidimensional abbilden. Taktile und optische Eindruecke vermitteln
dem
> nach oft g... (gute?) raeumliche Vorstellungen; das koennte auf eine en
ge
> Verknuepfung der mentalen Verarbeitung beider Arten von Wahrnehmungen h
ind
> euten."
Das ist so völlig richtig, denn ich bin vollblind seid Kindheit. D.H. als  
Kleinkind habe ich noch Farben um Lichschein wahrgenommen, aber niemals  
Menschen bzw. Gegenstände erkannt!

>
> Anschlussfrage: Wie traeumen Blinde?
Wie träume ich? So, als würde ich auch im "wachzustand" sein.
Ich weiß nicht, wie soll man das anders erklären!
Ich träume oft und lebhaft, aber anders, wie im normalen leben ist das  
auch nicht! Man spührt, wie im normalen auch die Menschen, die Wände und  
greift auch die Dinge so an, wie man es halt gewohnt ist, denn die Träume  
sind nur Erlebnisse bzw. Erinnerungen die man aufarbeitet, es käönnen  
jedoch auch "Wunschträume", angstträume oder auch Wilde Phantasieen sein,  
das kommt auf den träumenden Menschen an!

,>
> Christine bat mich die Frage  weiterzuleiten, da die Email-Zugaenge fue
r S
> chuelerInnen erst in den Sommerferien eingerichtet werden
Hoffentlich konnte ich so, die doch wirklich intereßante Frage  
beantworten!
Es grüßt Sie, Joachim, wie auch Christine, das Mädchen mit der  
intereßanten Frage:

Waltraud
> Joachim

Nur wer Sinn für Unsinn hat, kann auch Sinn für "sinnliches" entwickeln!

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