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Re: Fragebogen Bundestag



Hallo Wolf,

die Frage im Fragebogen ist sicher suggestiv und wird den Behinderten
frueher oder spaeter um die Ohren geschlagen, egal wie die Antwort
ausgeht. Entweder werden die Behinderten als "Bremser des Fortschritts"
verschrien, oder sie werden von den alleingelassenen Fusstruppen als
unsozial und diskriminierend angeklagt.

Dabei muesste es gar nicht sein. Die neuesten Sprachentwicklungen bieten
gerade fuer viele Behindertenarten enorme Moeglichkeiten ( Style Sheets,
Audio-Einbindungen, Grafikdeskriptionen etc. ).Wenn man sich jeweils an
dem niedrigsten Standard orientiert, wird man bald nicht mehr ernst
genommen. Der MS IE kann ja jetzt auch "persoenliche Stylesheets" fuer
die Formatierung. Voraussetzung, dass man Web-Angebote entsprechend
nutzen kann, ist aber dass eine deutliche Trennung zwischen den Inhalten
(meist Texte), der Navigation und den Ausschmueckungen erfolgt. Die
Texte duerfen deshalb keine unaufloesbaren Sprachelemente enthalten.
Pressenachrichten sind a priori meist reiner Text. Warum sollten sie
nicht fuer den "Fun Fanatiker" rot und gruen blinken, fuer den Blinden
zeilenweise bereitstehen oder vorgelesen werden, und fuer den
Sehbehinderten in grossen Buchstaben dargestellt werden koennen.
Ich fuerchte allerdings, die Werbewirtschaft uebt Druck aus, dass man
die Bildchen nicht herausfiltern kann. So ist die Option "grafikfrei"
beim MS IE ganz tief bei den Erweiterungen versteckt, und kann nicht wie
bei Netscape durch Knopfdruck der obersten Ebene uebergangen werden. Als
ein Tip fuer die Designer der Bundestagsseiten sollte man raten, mit der
Option "grafikfrei" ihre Produkte anzusehen. Wenn dann noch genuegend
angezeigt wird und wenn sie navigierbar bleiben, dann sind sie auch fuer
Sehbehinderte und fuer Blinde von Interesse.

Herzlichen Gruss
Dieter

D.Schuell_bEi_gsi.de